Am gestrigen Montag (20.04.2020) sind in zahlreichen Bundesländern die neuen Regelungen zur Öffnung des Einzelhandels in Kraft getreten. Für den überwiegenden Teil der Bundesländer wurde beschlossen, dass eine Öffnung kleinflächiger Geschäfte (< 800 m²) unter bestimmten Auflagen möglich ist. Darüber hinaus sind auch einzelne Betriebstypen von der Flächenbegrenzung ausgenommen, sodass beispielsweise Buchhandlungen oder Fahrradgeschäfte auch unabhängig von ihrer Fläche in den meisten Ländern am gestrigen Tag wieder öffnen durften. In vier Ländern (Bayern, Berlin, Brandenburg und Thüringen) sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine veränderten Öffnungsregelungen in Kraft.

Im Rahmen unserer Kooperation im Bereich der Frequenzdatenauswertung mit dem Datenanbieter hystreet.com haben wir im vergangenen Newsletter von Hystreet bereits erste statistische Auswertungen zum Rückgang der Passantenfrequenzen aufgrund der bundesweiten Beschränkungen präsentiert. Die gestrigen Teilöffnungen haben wir zum Anlass genommen, um erneut erste Effekte auf die Frequenzentwicklung in den Innenstädten auszuwerten. Ausgangsbasis war hierzu die von uns entwickelte Kennziffer, welche die durchschnittliche stündliche Passantenfrequenz während der Ladenöffnungszeiten (10:00 bis 20:00 Uhr) misst. Es wurden im Rahmen dieser Auswertung exemplarisch 21 Standorte in 14 Bundesländern betrachtet. Im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Daten zwischen den Städten herrschten gestern bundesweit weitestgehend einheitliche und darüber hinaus gute Wetterbedingungen.

Für den gestrigen Tag zeigte sich zunächst das folgende Bild:

  • Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten beiden Wochen mit noch starken Beschränkungen (KW 15 und 16) konnte gestern im Schnitt das 2,4-fache dieser Frequenz gemessen werden.
  • Von den untersuchten Städten verzeichneten Mainz mit dem 4,1-fachen, gefolgt von Hamburg und Dortmund mit dem jeweils 3,3-fachen die höchste Rückgewinnung gegenüber den Schließungswochen.
  • Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019 hat sich die Frequenz von gut 17 % während der Schließungszeit auf rund 43 % erhöht.
  • Die Frequenz in den Städten mit noch starken Einschränkungen (u.a. Bayern) lagen auf ähnlichem Niveau wie in den beiden Vorwochen.

Es ist anzumerken, dass sich aufgrund des kurzen Betrachtungszeitraums sowie möglicher Sondereffekte (Erster Öffnungstag) an dieser Stelle noch keine statistisch belastbaren Aussagen über die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen ableiten lassen. Wir werden Sie an dieser Stelle über die Entwicklungen regelmäßig informieren.

Für detaillierte Informationen kontaktieren Sie gerne:

Lea Braun (Projektleiterin) –  lea.braun@imtargis.de